Mexikanische Getränke
Mexikanische Getränke
Mexikanische Getränke
Neben einer Vielzahl an leckeren internationalen Longdrinks und Cocktails gibt es in Mexiko natürlich auch eine Menge typisch mexikanischer Getränke mit oder ohne Alkohol. Hier findest Du eine kleine Übersicht und einige wichtige Besonderheiten zum Umgang mit Alkohol.
Inhalt: Mexikanische Getränke
Trinkwasser in Mexiko
Trinkwasser wird in Mexiko meist in Flaschen oder Kanistern verkauft, da Leitungswasser in den meisten Regionen des Landes nicht zum Trinken geeignet ist. In manchen privaten Haushalten wird Trinkwasser manchmal auch aus chemisch aufbereitetem Leitungswasser hergestellt. Dieses Wasser ist aber oft nur für abgehärtete Mägen verträglich. Außerdem entfernen die Reinigungstabletten zwar organische Rückstände, nicht aber chemische Belastungen.
Die gehobene Gastronomie in touristisch entwickelten Gegenden wird immer sauberes Trinkwasser anbieten. In kleinen Kantinen und entlegenen Regionen solltest Du aber zur Sicherheit nachfragen, ob es sich um “Agua purificada” (gereinigtes Wasser) handelt. Vorsicht ist auch geboten bei Eiswürfeln, gewaschenem Obst und Salaten. Ebenso beim Zähne putzen. Wegen der Bedenklichkeit des Trinkwassers wird für Touristen normalerweise der Genuss von industriellen Getränken in Flaschen empfohlen.
Alkoholfreie Getränke in Mexiko
Limonaden
Natürlich gibt es in Mexiko an jeder Ecke die bei uns üblichen Erfrischungsgetränke – wahlweise von international bekannten oder mexikanischen Marken. Auf Cola, Fanta, Sprite & Co musst Du also keinesfalls verzichten.
Aber… warum mit so etwas Vorlieb nehmen, wenn es in Mexiko doch überall äußerst leckere und gesunde Alternativen gibt? Schon Jahrzehnte, bevor der “Smoothie” offiziell erfunden wurde, haben die Mexikaner diese Art von leckeren Säften ständig getrunken. Diese natürlichen und äußerst erfrischenden Drinks gibt es fast überall – und die handelsüblichen Sprudel halten keinem Vergleich stand.
Horchata
Gerne von Mexikanern getrunken wird die von den Spaniern eingeführte Horchata – ein süßliches Getränk aus Reis und Zimt, das gekühlt serviert wird und sehr erfrischend ist. Besonders an heißen Tagen.
“Agua Fresca” aus Fruchtsäften
Bei den antialkoholischen Getränken greift man in Mexiko gerne zu Agua Fresca, einer Mischung aus Wasser und Fruchtsaft, die aus fast allen verfügbaren tropischen Früchten wie Orangen, Ananas, Mango oder Papaya frisch zubereitet wird und nicht nur köstlich, sondern durch die große Menge sonnengereifter Früchte auch sehr gesund ist. Sie passen gut zu jeder Mahlzeit vom Frühstück bis zum Abendessen und sind meine ganz persönlichen Favoriten unter den mexikanischen Getränken.
Kaffee in Mexiko
Mexikanischer Kaffee hat nur bedingte Ähnlichkeit mit den bei uns üblichen Varianten. Kaffeeliebhaber sollten sich jedoch nicht darauf verlassen, die gewohnten Geschmacksrichtungen auch im Urlaub genießen zu können. Wenn Du also auf der Suche nach Capuccino & Co bist, wirst Du nicht so schnell fündig werden. Außer natürlich in speziellen Cafeterías, oder wenn Du zufällig auf eine Nespresso Maschine triffst.
Dafür gibt es in Mexiko, wo der Kaffee zum Beispiel in Chiapas ja auch wächst, den besonderen Café de olla. Das Getränk wird im Tontopf mit Zimtstangen und Stangen aus nicht raffiniertem Zuckerrohr (piloncillos) gekocht und sehr stark serviert. Diese Art von Café gibt es eher in traditionellen Lokalen und ländlichen Gegenden. In Mexiko ist Café de olla als Spezialität weithin bekannt.
Alkoholische mexikanische Getränke
Mexikanisches Bier
Die Mexikaner sind verliebt in Bier. Und es gibt sehr leckere mexikanische Biersorten. Die lokalen Biersorten sind leichter als mitteleuropäische Sorten und auch bei großer Hitze durchaus bekömmlich. Es gilt in Mexiko nicht als unhöflich, Bier direkt aus der Flasche oder Dose zu trinken. Sowohl im privaten Bereich als auch in der Gastronomie ist das vollkommen normal.
Gerne wird Bier in Mexiko auch als Michelada serviert, eisgekühlt in einem stark in Salz getauchten Glas, und mit Chilisaucen. Oft wird die Michelada noch mit der umgekehrt im Glas stehenden Bierflasche serviert. Diese Art, Bier zu trinken, ist in Mexiko extrem beliebt und gilt als äußerst erfrischend. Wer es nicht unbedingt sehr salzig mag, sollte sein Bier aber lieber in der gekühlten Flasche bestellen.
Nicht alle Restaurants in Mexiko besitzen eine Lizenz für die Ausschank von alkoholischen Getränken. Besonders in kleineren Lokalen solltest Du Dich vorab erkundigen, falls Du ohne Bier und Cocktails nicht überlebensfähig bist.
Wein
Für erprobte Weinliebhaber wird Mexiko eher keine Offenbarung, was Getränke betrifft. Im Land wächst nur wenig Wein in den nördlichen Regionen, daher ist die Weinkultur auch beschränkt. Unter dem spanischen Wort vino verstehen die Mexikaner alle Arten von alkoholischen Getränken. Wenn Du den Rebensaft suchst, den wir unter Wein verstehen, solltest Du nach vino de mesa fragen.
Aber auch mit der passenden Nachfrage wird das Ergebnis wahrscheinlich eher enttäuschend sein. Wein gibt es in Mexiko normalerweise nicht, oder nur in süßen Varianten, wie zum Beispiel Apfelwein. Das gilt zumindest für “normale” Gastronomie und auch viele Supermärkte. Wenn Du also auf der Suche nach edlen Weinen bist, halte Dich an touristisch gut entwickelte Regionen und die gehobene Gastronomie. Dort wirst Du auch als Weinliebhaber mit Importware recht glücklich werden.
Tequila, Pulque und Mezcal
Die in Mexiko allseits beliebten und verbreiteten lokalen Schnapssorten sind Tequila, Pulque und Mezcal. Alle drei werden aus der in Mexiko wachsenden Agavenpflanze hergestellt.
Tequila ist wohl der bekannteste Hochprozentige außerhalb von Mexiko. Er wird nur aus der blauen Agave (eine von 400 Sorten der Pflanze) gewonnen und ist mit dem Mezcal verwandt. Es gibt unzählige Sorten, und viele davon sind sehr lecker.
Du kannst Tequila trinken als die allseits bekannten Shots mit Salz und Limette. Es gibt ihn aber auch mit Chilisaucen oder Sangrita, in Mischgetränken oder einfach nur pur wie einen guten Cognac. Für letzteres ist natürlich die Qualität des Tropfens besonders entscheidend.
Mezcal ist eigentlich verwandt mit Tequila. Er darf nicht nur aus der blauen Agave, sondern aus verschiedenen Sorten hergestellt werden. Allerdings werden für den Mezcal nur die Herzen der Pflanze verwendet. Damit diese überhaupt verwendet werden können, muss die Agave acht bis zehn Jahre wachsen. Das kann manchmal zu Versorgungsproblemen führen.
Die Agavenherzen werden tagelang langsam in einer zugedeckten Erdgrube geräuchert. Danach wird die Masse zerkleinert und fermentiert, und zwei Mal gebrannt. Und fertig ist der Mezcal. Besondere Bekanntheit erlangt diese mexikanische Getränk durch die Beigabe eines Wurms in der Flasche, der auch gegessen werden darf.
Bei Tequila und Mezcal wird unterschieden zwischen Mixto, der nur 51% Agave enthalten muss, und 100% Agave. Wie der Name schon sagt, ist der Mixto nicht wirklich empfehlenswert – außer für einen billigen Vollrausch. Das wirkliche Aroma ist nur im 100% Agave zu finden.
Und weil man für den Mezcal nur die Herzen der Agave verwenden darf, sollte man den Saft der Blätter auch trinken – deshalb gibt es den Pulque. Das Getränk wurde schon von den Azteken hergestellt. Dafür wird das Herz der Agave ausgeschnitten, während die äußeren Blätter stehen bleiben. In der so entstandenen Aushöhlung sammelt sich der Saft aus den Blättern. Die Mexikaner sagen, die Pflanze weint.
Dieser Saft wird gesammelt und vergoren, aber nicht destilliert. Oft werden Früchte für verschiedene Geschmacksrichtungen zugegeben. Pulque ist ein milchig trübes Getränk mit deutlich weniger Alkohol als Tequila und Mezcal. Für die Azteken war Pulque das “Getränk der Götter”. Er ist hauptsächlich in ländlichen Gegenden von Mexiko erhältlich.
Nach dem Trinken: Was Mexikaner so gegen Kater tun
In Mexiko ist man der Meinung, dass nach einer durchzechten Nacht Aspirin kein geeignetes Hilfsmittel ist. Wer kann, kuriert sich lieber mit einem eiskalten Bier oder einer Michelada und einem Cocktail aus Meeresfrüchten, am besten Muscheln oder Krabben und reichlich mit scharfem Chili versetzt (Vuelve a la Vida). Gemäß einiger Erfahrungsberichte kann so ein Frühstück “Tote wieder erwecken”.
“Ley Seca” – Das trockene Gesetz
An Wahltagen (auch Regionalwahlen) und manchen Feiertagen gilt in Mexiko die LEY SECA – das “trockene” Gesetz. An diesen Tagen ist aus Sicherheitsgründen der Verkauf von alkoholischen Getränken sowohl in der Gastronomie als auch im Einzelhandel untersagt.
Die Ley Seca gilt für Einheimische genauso wie für Touristen. Bewahre bitte die Ruhe! Solltest Du ohne Dein kaltes Bier nicht überlebensfähig sein, erkundige Dich vorab in Deinem Hotel, ob demnächst eine Ley Seca ansteht. Du kannst den Supermarkt getrost 1-2 Tage vorab aufsuchen und Deine Vorräte im Hotelzimmer aufstocken. Seit Kurzem ist in einigen Touristenzonen der Verkauf von alkoholischen Getränken auch während der Ley Seca gestattet, allerdings nur in Restaurants und gemeinsam mit dem Essen, nicht jedoch in Bars oder Nachtclubs ohne Essen.
Manche Lokale bieten während der Ley Seca an, Dir Dein Bier in eine Dose für Erfrischungsgetränke umzufüllen und es Dich mit dem Strohhalm trinken zu lassen. Nutze so ein Angebot nur, wenn es von selbst kommt – versuche bitte nicht, andere Menschen für Deine Bequemlichkeit zu einer Übertretung der Gesetze aufzufordern. Diese Entscheidung muss schließlich jeder für sich selbst treffen, und die Strafen, wenn man erwischt wird, sind drakonisch.
Alkohol an öffentlichen Plätzen
Der Genuss von alkoholischen Getränken ist in Mexiko an öffentlichen Orten mit Ausnahme der Gastronomie nicht gestattet oder erwünscht. Der Genuss der eben gekauften Flasche Bier im nächsten Park wird somit unweigerlich zu relativ rascher Bekanntschaft mit mexikanischen Sicherheitsbeamten führen.
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