Cenote Tauchen in Mexiko

16 Einzigartige Tauchgänge

In einem Cenote zu Tauchen, ist wie das Betreten einer geheimen, magischen Welt. Kristallklares Wasser, dunkle tiefe Höhlen, bizarre Formen aus Stalaktiten und Stalagmiten, Überhänge aus Kalkstein, ab und zu ein zarter Strahl aus Licht, der die Dunkelheit teilt. Wow. Die Erfahrung ist völlig anders als das Tauchen in offenem Wasser.

Die Halbinsel Yukatan in Mexiko ist der perfekte Ort für dieses Abenteuer. Mit mehr als 6000 Cenotes bietet sich hier der Zugang zum größten bekannten System von Unterwasserhöhlen auf unserem Planeten. Wir haben die schönsten Cenotes zum Tauchen für Dich recherchiert.

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Was ist ein Cenote?

Cenotes sind unterirdische Höhlen, die mit Wasser gefüllt sind. Und zwar Höhlen in Kalkstein. Der aber erodiert recht schnell, und dann kann es vorkommen, dass die Decke der Höhle einstürzt. So kommt ein Zugang zu den unterirdischen Gewässern ans Licht. Das sind die sogenannten Cenotes.

Einige Cenotes sind nach oben hin weit offen und nur zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Sie werden gerne besucht zum Schwimmen, Schnorcheln, Kajak fahren oder Seilrutschen. Es gibt dort jede Menge Spaß und Abenteuer für Familien und Touristen. In vielen Cenotes kannst Du aber auch unglaubliche Tauchgänge erleben.

Die meisten Touristen halten die Cenotes eigentlich nur für einen natürlichen Swimming Pool.  Aber das ist vielleicht eine naive Art der Betrachtung. Viele Cenotes in Yukatan stehen in Verbindung zum größten bekannten System von Unterwasserhöhlen der Erde.

Die bisher längste entdeckte System ist Sac Aktun mit einer Länge von 222 km. Es ist über 226 Cenotes mit der Oberfläche verbunden und hat seinen tiefsten Punkt im Blue Abyss mit 119 m Tiefe. Durch eine trockene Passage ist es auch mit dem weiter nördlich gelegenen System Dos Ojos verbunden.

Mit seiner Gesamtlänge von 372 km ist Sac Aktun/Dos Ojos das längste bekannte System von Unterwasserhöhlen der Welt. Dicht gefolgt von Ox Bel Ha mit einer Länge von stolzen 256 km, das über mehr als 140 Cenotes zugänglich ist. Alleine in Quintana Roo, Mexiko sind bereits mehr als 1000 km an unterirdischen Flüssen erforscht.

Was ist ein Cenote? Tauchen in den Cenotes der Halbinsel Yukatan, Mexiko

Bedingungen unter Wasser

Die oberste Wasserschicht im Cenote besteht aus Süßwasser. Früher wurden die Cenotes deshalb von den Maya als Trinkwasserbrunnen genutzt. Das ist aber nur die oberste Schichte, weiter unten kommt Salzwasser. Wegen des unterschiedlichen Salzgehalts vermischen sich die beiden Wasserschichten nicht.

Die Grenze zwischen Süß- und Salzwasser wird Halokline genannt. Sie liegt in den meisten Cenotes in einer Tiefe zwischen 10 und 20 m und ist deutlich zu sehen. Es wirkt ein bisschen wie ein Spiegel, der im Wasser liegt. Wenn Du sie durchquerst, wird auch Deine Sicht leicht verschwimmen. Sobald Du aber weiter unten im Salzwasser angekommen bist, ist alles wieder ganz normal.

Dort erwartet Dich dann eine magische Welt. Solange Du im Bereich der Kavernen bleibst, entfernst Du Dich niemals vollständig vom Tageslicht. Du entdeckst Überhänge und steinerne Säulen und kannst Durchgänge durchschwimmen.

Eines der schönsten Dinge sind die Lichtspiele im kristallklaren Wasser. Und manchmal finden sich auch Überreste der alten Maya, wie Tonscherben oder Knochenreste und Fossilien. Ein unvergessliches Erlebnis.

Und dann sind da noch die Höhlen mit ihrer undurchdringlichen Dunkelheit. Sie sind den besonders erfahrenen Tauchern vorbehalten. Spezialausbildung und Spezialausrüstung sind hier Grundvoraussetzung.

Bedingungen unter Wasser beim Höhlentauchen in den Cenotes der Halbinsel Yukatan, Mexiko

Cenote Tauchen ist kein Höhlentauchen

In den Cenotes wirst Du im Normalfall in Kavernen tauchen. Es ist ein Overhead Environment mit Überhängen und Passagen zum Durchschwimmen. Du wirst aber niemals weiter als 40 m von der Oberfläche entfernt sein und Du wirst immer natürliches Licht sehen. Und natürlich wirst Du niemals in eine Höhle tauchen.

Damit ist gemeint, Du wirst niemals in ein Loch tauchen, in dem Du umdrehen musst, um wieder heraus zu kommen. Dein Führer ist aber ein ausgebildeter Höhlentaucher mit Spezialausrüstung. Er führt maximal vier Taucher in der Gruppe. Er wird entsprechend dem Sicherheitsstandard mit mehr als einer Flasche tauchen. Falls nicht, dann solltest Du nicht mit ihm tauchen.

Übrigens, in den Cenotes von Mexiko steht meist irgendwo unter Wasser eine Stopptafel. Dahinter beginnt der aus Sicherheitsgründen gesperrte Bereich.

Im Gegensatz dazu benötigst Du für das Höhlentauchen eine spezielle Ausbildung. Das Mindestalter liegt bei 18 Jahren, und Du solltest bereits sehr viel Taucherfahrung besitzen (Advanced Open Water). Du brauchst auch ein Overhead Zertifikat und mindestens 25 registrierte Tauchgänge. Für manche Höhlen aber auch deutlich mehr. Du solltest mit stressigen Situationen klarkommen und brauchst spezielle Ausrüstung.

Ach ja, falls Du Dich schon einmal mit Freediving beschäftigt hast, dann solltest Du auch unbedingt in den Cenotes tauchen. Hier werden sogar eingefleischte Scuba Fans zu begeisterten Freedivern.

Höhlentauchen in den Cenotes der Halbinsel Yukatan, Mexiko

Gefahren beim Tauchen in Cenotes

In den Cenotes von Mexiko sollen leider schon hunderte Amateurtaucher ums Leben gekommen sein. Und zwar beim Tauchen innerhalb der Höhlensysteme. Manche der Unterwassertunnel sind extrem tief und lang.

Dort unten herrscht völlige Dunkelheit. Und das kann zum Verlust der Orientierung führen, wenn man keine Erfahrung mit Tauchgängen in der Dunkelheit hat. Es können auch manchmal die zur Sicherheit der Taucher angebrachten Führungsseile nur sehr schwer zu sehen sein.

Oft kann es sehr eng werden. Dein Führer wird niemals einen Weg wählen, wo nicht zwei Taucher neben einander durchkommen. Es kann aber trotzdem leicht ein Gefühl der Klaustrophobie entstehen, das zu unerwarteten Panikreaktionen führt.

Die umgebenden Felsen haben sehr scharfe Kanten. Durch Bewegungen oder die Luftblasen von Tauchgeräten können Felsstürze entstehen. Und wenn unerfahrene Taucher Sedimente aufrühren, kann das die Sicht sehr stark einschränken.

Gefahren beim Höhlentauchen

Wer kann in einem Cenote tauchen?

Eigentlich jeder Taucher mit einem Tauchzertifikat. Es wäre aber hilfreich, wenn Du schon genug Erfahrung hättest für eine gute Tarierung. Ansonsten könntest Du gegen einen Stalagmiten stoßen und ihn beschädigen oder gar abbrechen. Bedenke – seine Entstehung hat Jahrtausende gedauert und war nur während einer Eiszeit möglich, als diese Höhlen noch über dem Wasser lagen.

Außerdem solltest Du schon geschickt genug sein, um mit Deinen Flossen keinen Sand aufzuwirbeln. Der stört sonst enorm die Sicht. Und mangels Strömung dauert es sehr lange, bis er wieder absinkt.